Ecuador hat ca. 17 Millionen Einwohner, die eine ethnisch sehr vielfältige Bevölkerung bilden.
Der Anteil der indigenen Bevölkerung ist wie in den anderen Andenstaaten relativ hoch. Das kann man zum einen auf die dichte Besiedlung durch indigene Völker unter der Herrschaft der Inka im 15. Jahrhundert zurückführen, zum anderen auf die spätere vergleichsweise geringe Einwanderung von Europäern, von denen vormalig Spanier nach Ecuador einwanderten, nachdem diese 1533 die Inka-Herrschaft stürzten.
Die Angaben zum Anteil der Indigenas (Ureinwohner) variieren stark und liegen zwischen 7 bis 50%. Andere Teile der Bevölkerung werden den Mestizen (Nachkommen indigener und aus Europa stammender Menschen), Bewohnern mit europäischer Abstammung und Afroecuadorianern zugeordnet. Die starken Schwankungen in der Zuordnung liegt daran, dass die Zählungen auf der Selbsteinschätzung der Menschen aufbauen und die Grenzen oft fließend sind, da die kulturelle Identifikation neben der biologischen Abstammung eine große Rolle spielt.
Der hohe Anteil der Urweinwohner spiegelt sich auch in den Amtssprachen Spanisch und Kichwa wider: Kichwa wurde ursprünglich von den Inkas während ihrer Herrschaftszeit eingeführt und ist für viele Indígena im Hochland der Anden die Erstsprache. Shur, die zweite indigene Amtssprache, wird hingegen nur von etwa 100.000 Einwohnern gesprochen.
In Ecuador gibt es 13 anerkannte indigene Nationalitäten mit eigener Sprache und Kultur. In jeder indigenen Nationalität existieren verschiedene Völker oder Gemeinden, die sich durch Kleidung, Religion oder Dialekt unterscheiden. Jede Gemeinschaft hat ihre ethnische Identität, die auf ihrer Kultur, ihren Institutionen und ihrer Geschichte beruht.
Zu den 13 indigenen Nationalitäten gehören die Achuar, A’I Cofán, Huaorani, Kichwa, Secoya, Shiwiar, Shuar, Siona y Zápara, Awá, Chachi, Epera y Tsáchila und die Kichwa.
Die indigene Bevölkerung verteilt sich auf fast ganz Ecuador, konzentriert sich jedoch vor allem auf die Sierra (Region der Andengebirge) und abgelegene und schwer zugängliche Gebiete wie das Amazonasgebiet. Einige der Gruppen leben auch komplett ohne Kontakt mit der restlichen Gesellschaft, wie zum Beispiel die Tagaeri, Taromenane und die Oñamenane der Nationalität Huaorani.
Die Republik Ecuador erkennt diese indigenen Völker und Nationalitäten an, indem sie sich in ihrer politischen Verfassung als interkulturelle und plurinationale Nation definiert.
Falls du dich für indigene Völker interessierst und Ecuador mit seiner vielfältigen und hochinteressanten Kultur gerne selbst besser kennenlernen möchtest, kannst du hier mehr über Freiwilligenarbeit in Ecuador und im speziellen über die Freiwilligenarbeit in einer indigenen Gemeinde erfahren.